Böden sanieren: Muff vorbeugen

Ob und wie stark Estrich bzw. Dämmschichten durch den Wasserschaden gelitten haben, sollte durch eine Probebohrung festgestellt werden. Sie zeigt den Feuchtegehalt, außerdem die Belastung durch Schadstoffe, Öle und Keime. Im ungünstigsten Fall müssen Böden bzw. Dämmschichten entfernt werden. Das bedeutet viel baulichen Aufwand und hohe Kosten, lässt sich aber häufig nicht vermeiden. 

Vor allem, weil sonst auch nach gründlichem Trocknen bleibende Geruchsbelästigung und Schimmelpilzbildung nicht auszuschließen sind.

Ein vielschichtiges Thema: der richtige Putz 

Gips- und Kalkgipsputze binden sehr viel Feuchtigkeit. Weil sie aber durchfeuchtet nicht nur unhygienisch sind, sondern auch das Austrocknen der Wände verzögern, ist das restlose Entfernen des Gipsuntergrundes inklusive Sandstrahlen des Mauerwerks anzuraten. Eine wirklich effektive Lösung ist die Kompletterneuerung mit redstone Secco Sockel- und Entfeuchtungsputz. Denn zum einen fällt dadurch das komplizierte Anarbeiten von Neuputz zu Altputz weg und man vermeidet sichtbare Übergänge und Schwindrisse. Zum anderen ist damit die Gefahr gebannt, dass aus der Verbindung Gips und Kalk-Zement das Schadsalz Ettringit entsteht, und dadurch ein erneuter Salzschaden. Aber auch hier heißt es: Zeit zum Trocknen lassen. Damit die Kernfeuchte entweichen kann, sollten Anstriche, Tapeten, Fliesen oder andere Beschichtungen erst nach einem Monat aufgebracht werden. 

Salzarm sanieren

Salzbelastetes Mauerwerk wird am besten mit redstone Secco Sockel- und Entfeuchtungsputz auf Secco Grundierung FS wieder instand gesetzt.

Lüften: Der Turbo fürs Trocknen

Lüften (Stoß- oder Dauerlüftung) ist immer noch die einfachste und zugleich wichtigste Maßnahme, um Feuchtigkeit zu beseitigen. Dabei erweist sich die Kombination von Aufheizen bei geschlossenen Fenstern und anschließender Durchzug-Lüftung, auch mittels Ventilator, als besonders effektiv. Kellerfenster und -Türen auszuhängen, kann die Trocknung ebenfalls beschleunigen. Aber: Bei trocken gebliebenen Räumen sollten die Türen geschlossen bleiben, zum Schutz vor zusätzlicher Luftfeuchtigkeit.

Lüften? Erst messen! 

Mit Hilfe eines Hygrometers lässt sich die Raumluftfeuchte exakt messen. Ab 70% relativer Luftfeuchte sollte gelüftet werden. 

Heizen: Bringt die Feuchte raus

Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte, deshalb ist zusätzliches Beheizen sehr effektiv. Allerdings muss gleichzeitig viel gelüftet werden, damit die Feuchte nach draußen entweichen kann. Es empfiehlt sich generell, den Trocknungsprozess über die nächsten Monate zu kontrollieren. 

Ventilatoren: Trocken auch in den Ecken

Luft nimmt immer den kürzesten Weg (z. B. zwischen zwei Fenstern). Dadurch werden mitunter Teilbereiche (z. B. Ecken) nicht ausreichend belüftet. Hier können Ventilatoren helfen, die Luftströme entsprechend umzuleiten.

Trocknungsgeräte: zielgerichtet entfeuchten

Der Fachhandel bietet zum Trocknen von Räumen verschiedene Geräte, auch zum Ausleihen. Kondenstrockner nehmen die feuchte Raumluft auf, entfeuchten und fangen das abgeschiedene Wasser in einem Behälter auf. Aufwändig, aber gründlich.

Spezialfall Fertighäuser: Experten fragen

Bei Fertighäusern unbedingt den Hersteller befragen, ob Holzplatten zur Stabilisierung der Wände eingesetzt wurden. Diese Platten dürfen nicht einfach entfernt werden, auch wenn sie durch Feuchtigkeit aufgequollen sind – sie müssen fachgerecht ersetzt werden.

Heizölaustritt: Riecht nach Risiko

Der Austritt durch Öl ist eines der ganz großen Probleme, die ein Hochwasser-Ereignis mit sich bringt. Testen Sie selbst: Wenn Sie das getrocknete Mauerwerk leicht mit Wasser besprühen und dann einen Abperl-Effekt sehen, ist von einer Belastung der Wand als Folge des Hochwassers auszugehen. Welche gesundheitlichen Risiken das Ausdunsten im Einzelfall mit sich bringt, sollten Gesundheitsämter oder Ärzte klären. 

Gegenmaßnahmen draußen und drinnen

Wenn es rund ums Haus nach Öl riecht oder danach aussieht, ist es hilfreich, die betroffenen Flächen zehn bis fünfzehn Zentimeter tief umzugraben. Ist die Kontamination nach vier bis sechs Wochen immer noch festzustellen: das Umweltamt benachrichtigen. Das entscheidet dann vor Ort, wie weiter vorgegangen wird. Eine erste Vorsichtsmaßnahme: Gemüse und Obst im kontaminierten Bereich auf keinen Fall pflanzen oder essen.

Bautechnisch gilt es, die belasteten Schichten auf den Sondermüll zu entsorgen. 

Bei Betonflächen kann unter Umständen schon ein Spezialreiniger genügen, um das Öl zu entfernen und die Geruchsbelastung zu reduzieren.